Geschichte der Killergames

Während die Britischen Truppen immer noch Schlachtenmaler beschäftigen, die Kriegsgeschichte für eine nachgeordnete Geschichtsschreibung heroisch abbilden, verteilen die US Truppen das Computerspiel America’s Army, ein Spiel, in dem Krieg simuliert wird und das direkt für die Rekrutierung von Jugendlichen genutzt wird. Gewalt als Einübung oder Genuss? Als “Killerspiele“ gelten generell solche Spiele, die das Ausüben von Gewalt gegen menschliche oder menschenähnliche Spielfiguren beinhalten. Im großen Saal werden drei historische “Killerspiele“ gezeigt, deren Verbote aus heutiger Perspektive überraschend anmuten: In den USA wurde als erstes Computersspiel 1976 Death Race verboten: Der Spieler muss mit dem Auto eine Spielfigur (Strichmännchen) überfahren. In Deutschland landete 1984 als erstes Spiel Battle Zone auf dem Index, der Spieler schießt in diesem Spiel auf durchsichtige geometrische Figuren. River Raid ist ein ab 1982 vom Spielehersteller Activision weltweit veröffentlichtes Videospiel. In Deutschland erlangte das Spiel aufgrund seiner Indizierung als gewaltverherrlichendes Spiel besondere Popularität. Der Spieler steuert in Draufsicht ein Flugzeug über einen Fluss und versucht eine größtmögliche Punkteanzahl durch das Abschießen gegnerischer Flugkörper und Schiffe zu erzielen. 2002 wurde das Spiel auf Antrag des Herstellers vom Index entfernt und ist von der USK als “freigegeben ohne Altersbeschränkung” klassifiziert. Spiele, die vor zehn Jahren auf den Index gesetzt wurden, muten heute harmlos und mitunter bizarr an. Was steht hinter Verboten und welche Eingriffe werden durch die Zensur oder die Spieler selbst denkbar?
Welche Erfahrungen aus historischen Verboten lassen sich auf die Gegenwart übertragen?

Death Race, 1976, Exidity, Spielautomat

Battlezone, 1980, Atari, Spielautomat

River Raid, 1982, Activision, diverse Platformen

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